IP Schutzklassen & Schutzarten - Welche ist wann nötig? - FRIWO
11. Oktober 2022

IP Schutzklassen & Schutzarten – Welche ist wann nötig?

Was sind IP-Schutzarten?

Die Bezeichnung IP steht für Ingress Protection und bedeutet „Schutz gegen Eindringen“

Elektrische Betriebsmittel wie Leuchten oder Netzteile werden in verschiedensten Umgebungen eingesetzt. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen an das Gehäuse eines solchen Betriebsmittels: Zum einen muss es den Anwender vor der Berührung von gefährlichen Teilen innerhalb des Gerätes schützen, zum anderen soll aber auch das Betriebsmittel selbst vor dem Eindringen von Fremdkörpern oder Feuchtigkeit bewahrt werden. Abhängig von ihrer Einsatzumgebung und ihrer Beanspruchung sollten Geräte daher einer bestimmten Schutzart angehören, welche maßgeblich durch das Gehäuse bestimmt wird. Sogenannte IP-Schutzarten klassifizieren mittels einer Kennziffer den Schutzgrad in Bezug auf Berührung sowie auf Eindringen von Fremdkörpern und Feuchtigkeit. Definiert werden diese Schutzarten durch die DIN EN 60529.

Weitere äußere Einflüsse und der Unterschied zwischen IP-Schutzarten und Schutzklassen

Neben dem potentiellen Eindringen von Fremdkörpern, Staub oder Feuchtigkeit ist ein Gehäuse naturgemäß vielen weiteren äußeren Einflüssen ausgesetzt. Hierzu zählen beispielsweise mechanische Stöße, Schimmel oder auch schädliche Insekten. Derartige Einflüsse gehören allerdings nicht zum IP-Schutz, sondern sind Angelegenheit der entsprechenden Produktnorm. Daher müssen sie bei der Geräteentwicklung separat betrachtet werden. Des Weiteren dürfen die Schutzarten nicht mit den elektrischen Schutzklassen (I,II,III) verwechselt werden. Diese Schutzklassen sind für alle elektrischen Betriebsmittel übergeordnet und definieren Maßnahmen zum Schutz gegen berührungsgefährliche Spannungen.

Nomenklatur der Schutzklassen

Gemäß der DIN EN 60529 erfolgt das Anzeigen der Schutzart über eine zweistellige Zahlenkombination nach festem Muster:

Erste IP-Kennziffer = Schutz vor dem Eindringen von Fremdkörpern

Zweite IP-Kennziffer = Schutz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit

Die erste IP-Kennziffer gibt sowohl den Schutz vor dem Eindringen fester Stoffen als auch den Grad des Berührungsschutzes von Personen an. Die festen Stoffe werden dabei in verschiedene Korngrößen unterschieden. Die Differenzierung erfolgt von ungeschützt bis hin zur Staubdichtigkeit. Mittels der zweiten IP-Kennziffer wird der Schutz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit definiert. Hier wird von ungeschützt über Schutz vor Strahlwasser bis hin zum dauerhaften Untertauchen unterschieden. Die geringstmögliche Schutzart in der IP-Klassifizierung ist IP00. Dies bedeutet, dass das elektrische Betriebsmittel weder gegen das Eindringen fester Fremdkörper noch gegen schädliches Eindringen von Wasser geschützt ist.

Praxistipp: Sind unterschiedliche Montageanordnungen vorgesehen, damit die entsprechende Schutzart erfüllt wird, so müssen diese vom Hersteller in einer entsprechenden Anleitung deutlich gemacht werden!

 

Kennziffern der IP-Schutzarten im Überblick

Erste IP-Kennziffer                                                                                       Zweite IP-Kennziffer

IP-Kennziffer Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern Erklärung, welche Fremdkörper nicht ins Gehäuse eindringen dürfen Schutz gegen Eindringen von Feuchtigkeit oder Wasser Erklärung zur Schutzmaßnahme
0 Ungeschützt Kein besonderer Schutz Ungeschützt Kein besonderer Schutz
1 ≥ 50,0 mm Durchmesser Größere Körperflächen (z.B: Hand); feste Fremdkörper über 50mm Durchmesser Senkrechtes Tropfen Schutz gegen herabtropfendes Wasser (senkrecht fallende Tropfen)
2 ≥ 12,5 mm Durchmesser Finger oder Prüfmittel bis 80 mm Länge, feste Fremdkörper über 12,5 mm Durchmesser Tropfen
(15° Neigung)
Schutz gegen senkrecht fallende Tropfen bei Gehäuseneigung von bis zu 15° der Gebrauchslage
3 ≥ 2,5 mm Durchmesser Werkzeuge oder ähnliche feste Fremdkörper über 2,5 mm Durchmesser Sprühwasser Sprühendes Wasser aus Neigung bis 60° darf Betrieb des Gerätes nicht gefährden
4 ≥ 1,0 mm Durchmesser Drähte oder feste Fremdkörper über 1,0 mm Durchmesser Spritzwasser Schutz gegen gespritztes Wasser aus beliebiger Richtung
5 Staubgeschützt Eindringen von Staub darf nicht in solchen Mengen geschehen, dass ordnungsgemäßer Betrieb nicht mehr möglich ist Starkes Strahlwasser Schutz gegen mit Drüse gespritztes Wasser
6 Staubdicht Staub darf nicht eindringen Zeitweiliges Untertauchen Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
7 Dauerndes Untertauchen Schutz gegen Eindringen von Wasser bei dauerhaftem Untertauchen

 

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