Jedes Jahr wird vom Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf (die Berufsschule, welche unsere angehenden Industriekaufleute besuchen) ein freiwilliges Auslandspraktikum angeboten. Eine mehr als wertvolle Erfahrung, welche FRIWO seinen Auszubildenden nur zu gerne ermöglicht.
Die Teilnehmerzahl für das vierwöchige Programm, welches von der Organisation Erasmus+ gefördert wird, ist allerdings streng begrenzt – und denkbar überlaufen.
Um einen der begehrten 20 Plätze ergattern zu können, muss man zunächst einen intensiven Bewerbungsprozess in englischer Sprache durchlaufen. Unsere Auszubildende Rike Ebert hatte das Glück, nach Ende des Bewerbungsprozesses zu den Auserwählten des Programms zu gehören und durfte vier ereignisreiche Wochen in der irischen Hauptstadt Dublin verbringen.
Hier berichtet sie von ihren Eindrücken und zieht einen Quervergleich zwischen der irischen und der deutschen Arbeitsmentalität.
Mein spannender Auslandsaufenthalt in Dublin begann mit einem Englischkurs vor Ort, welcher uns Praktikanten intensiv auf das nötige „Business English“ vorbereitete. In diesem Kurs hatten wir auch die Gelegenheit, schon einiges über die irische Kultur lernen zu dürfen.
Auf den Englischkurs folgte für uns ein dreiwöchiges Praktikum in einem lokalen Betrieb. Ich habe die drei Praktikumswochen in einem Verlagsunternehmen verbracht, welches sich auf theologische Bücher spezialisiert hat und zudem regelmäßig die Zeitung „The Irish Catholic“ herausbringt.
Meine Aufgaben während des Praktikums waren teilweise recht ähnlich zu Tätigkeiten, welche mir auch von FRIWO bereits bekannt waren: Neben der Bestandsinventur zählte beispielsweise auch die Preiskalkulation für ausgewählte Bücher im Weihnachtsverkauf zu meinen Arbeiten.
Sehr interessant war es, die Arbeitskultur der Iren zu beobachten: Im Vergleich zu Deutschland begann mein Arbeitstag hier deutlich später, nämlich erst um 9:30 Uhr – entsprechend länger wurde am Nachmittag oder Abend gearbeitet.
Auch abseits der Arbeit war die Reise natürlich erlebnisreich: Gemeinsam mit einer Mitschülerin und zwei weiteren Deutschen habe ich bei einer Gastfamilie im kleinen Stadtteil Knocklyon im Süden Dublins gelebt. Die Größe der Stadt machte sich auch auf dem Arbeitsweg bemerkbar: Mit dem Bus betrug mein Fahrtzeit zum Praktikum ca. eine Stunde, da der Berufsverkehr hier doch deutlich langsamer vorangeht als in Ostbevern.
Die freien Wochenenden haben wir für viele Ausflüge genutzt, um Land und Leute ein wenig näher kennenzulernen.
Abseits von Dublin haben haben wir unter anderem die Cliffs of Moher besucht und waren in Galway und Belfast (Nordirland). Aber auch die Hauptstadt selbst hat einige schöne Ecken zu bieten. Im schönen Phoenix-Park kann man sogar Rentiere beobachten, welche sich frei auf dem gesamten Gelände verteilt haben. Aber auch die St. Patrick’s Cathedrale oder das Dubliner Castle sind nur zu empfehlen. Und natürlich durfte beim Kennenlernen der Kultur auch die berühmte Tempelbar und das einheimische Guiness-Bier nicht fehlen.
Während meiner Zeit in Irland habe ich einiges dazu gelernt, bin sicherer in meiner englischen Sprache geworden und habe mich persönlich weiterentwickeln können – dennoch bin ich aber auch froh, wieder hier zu sein und meiner Ausbildung im gewohnten Umfeld weiter nachgehen zu können.