▪ Neunmonatsumsatz sinkt auf 89,5 Mio. Euro
▪ EBIT rutscht mit -2,3 Mio. Euro ins Minus – Ergebnisbelastungen aus Vorlaufkosten für Indien-
Joint-Venture und negativen Währungseffekten
▪ Ausblick 2023: Konzernumsatz von rund 110 Mio. Euro und EBIT-Verlust im mittleren
einstelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet
▪ Positive Impulse für 2024 aufgrund erwarteter Markterholung in Europa und substanzieller
Ergebnisbeiträge aus E-Mobility-Joint-Venture in Indien
▪ Zuversicht für Folgejahre dank des ungebrochenen Trends zu mehr E-Mobilität
Ostbevern, 9. November 2023 – FRIWO – ein internationaler Hersteller von technisch führenden Ladegeräten und E-Antriebslösungen – kämpft weiter mit einer anhaltenden Nachfrageschwäche und Auftragsstornierungen in Europa in den Segmenten E-Mobility, Industrial und Tools. Einzig der Bereich Medical entwickelt sich solide im Rahmen der Planungen. So lag der Konzern-Umsatz im dritten Quartal 2023 mit 29,9 Mio. Euro klar unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 58,6 Mio. Euro. Nach neun Monaten weist FRIWO Umsätze von 89,5 Mio. Euro nach 131,8 Mio. Euro (9M-2022) aus. Aufgrund einer verbesserten Kosteneffizienz und umgehend eingeleiteter Personalanpassungen verschlechterte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) trotz des massiven Umsatzrückgangs nur auf -0,6 Mio. Euro (Q3-2022: 2,8 Mio. Euro). Kumuliert für drei Quartale wurde ein Verlust von -2,3 Mio. Euro (9M-2022: 2,9 Mio. Euro) ausgewiesen. Hierin sind hohe Vorlaufkosten für das Indien-Joint-Venture sowie negative Währungseffekte von insgesamt 0,4 Mio. Euro enthalten. Nach Steuern fiel ein Minus von 5,3 Mio. Euro, nach einem Gewinn von 1,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, an.
Da auch für das Jahresschlussquartal keine Trendwende zu erwarten ist, hatte FRIWO am 20. Oktober 2023 den Gesamtjahresausblick für 2023 beim Umsatz auf rund 110 Mio. Euro und auf einen EBIT-Verlust im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich reduziert. Hierin sind keine Belastungen aus möglicherweise noch 2023 notwendigen Kosteneffizienzmaßnahmen enthalten.
„Nach dem Rekordjahr 2022 war der Geschäftsverlauf 2023 geprägt von einer massiven Nachfrageschwäche und der Stornierung bereits bestehender Aufträge in Europa. Dafür bleibt unser E-Mobility-Joint-Venture in Indien auf einem dynamischen Wachstumskurs, der sich ab 2024 positiv auf unser Ergebnis auswirken wird“, kommentiert Rolf Schwirz, Vorstandsvorsitzender der FRIWO AG, die Entwicklung.
Mitarbeiterzahl auf Marktnachfrage angepasst
Die Negativentwicklung im Jahr 2023, die vor allem von der Marktsättigung bei Elektrofahrrädern in Europa verursacht wurde, zeigt sich auch im starken Rückgang des Auftragseingangs, der zum 30. September 2023 bei nur noch 63,9 Mio. Euro (30. September 2022: 138,6 Mio. Euro) lag, und beim Auftragsbestand von 54,5 Mio. Euro (vergleichbarer Vorjahreswert 119,8 Mio. Euro). FRIWO hat auf die Marktschwäche reagiert und die Zahl der Mitarbeiter*innen, von denen mehr als 80 % in Vietnam beschäftigt sind, von 2.501 Ende 2022 bis zum 30. September 2023 auf 1.860 angepasst.
Bilanzqualität weiter solide, Fokus auf Working-Capital-Management
Die Geschäftsentwicklung führte auch zu einem deutlichen Rückgang der Bilanzsumme von 105,0 Mio. Euro zum Jahresende 2022 auf 82,1 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote konnte mit 23,4 % fast stabil gehalten werden (31. Dezember 2022: 23,7 %), das Working Capital wurde auf 34,4 Mio. Euro zurückgefahren. Der FRIWO-Vorstand ist in engem Austausch mit den Hausbanken zur Verlängerung des bestehenden Finanzierungsrahmens.
Erwartete Belebung in 2024 wird vor allem durch substanzielle Ergebnisbeiträge des E-Mobility-Joint-Ventures in Indien getrieben
Für 2024 zeigt sich der Vorstand der FRIWO AG aufgrund einer erwarteten Belebung der Nachfrage in Europa, aber vor allem aufgrund der erwarteten substanziellen Ergebnisbeiträge aus dem E-Mobility-Joint-Venture in Indien und aus dem 2023 neu aufgestellten US-Geschäft zuversichtlich, wieder auf einen Wachstumskurs zurückzukehren. Die Ende Juni aufgenommene Produktion im gemeinsam mit der indischen UNO MINDA-Gruppe betriebenen Standort nahe Neu-Delhi wird planmäßig sukzessive hochgefahren. Grundlage hierfür sind Auftragseingänge und Absichtserklärungen im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich für Lösungen im Bereich E-Drive von indischen und mittlerweile auch drei japanischen Zwei- und Dreiradherstellern. Noch 2023 wird mit ersten Aufträgen auch aus den Nachbarländern Indiens an das Gemeinschaftsunternehmen – an dem FRIWO 49,9 % hält – gerechnet. UNO MINDA und FRIWO sind damit auf einem guten Weg, die angestrebte marktführende Position auf dem boomenden indischen E-Mobility-Markt für zwei- und dreirädrige Fahrzeuge zu erreichen. Das adressierte Marktvolumen wird von Branchenexperten bis zum Jahr 2027 auf rund 4,5 Millionen Fahrzeuge beziffert.
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